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    Auf Umwegen in den Beruf: destandardisierte und prekäre Beschäftigung von Jugendlichen an der zweiten Schwelle - eine Auswertung empirischer Befunde

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    Überall in der industrialisierten Welt nimmt der Anteil prekärer Arbeitsverhältnisse erheblich zu. Es war zwar stets so, dass es eine Zeitspanne der Unsicherheit gab, zwischen Bildungsabschluss und festem Arbeitsverhältnis. Heute müssen sich immer mehr junge Menschen damit abfinden, überhaupt keinen festen Vertrag mehr zu bekommen. Allerdings gilt auch: Je geringer die Ausbildung, desto größer die Unsicherheit. Als "Königsweg" der Arbeitsmarktintegration gilt eine Ausbildung im dualen System. Trotz des Ausbaus tertiärer Bildungswege hat sie ihre große Bedeutung bis heute erhalten. Der Übergang aus einer dualen Ausbildung in den Arbeitsmarkt - die sog. zweite Schwelle - wird von Bildungsforschern als ein "komplexes neokorporatistisches Steuerungsgefüge" des Ausbildungssystems beschrieben. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass dieser Übergangsprozess einer gewissen Destandardisierung unterliegt. In der vorliegenden Arbeit werden diese Veränderungsprozesse anhand vorliegender empirischer Untersuchungen näher analysiert. Inwieweit - so die Fragestellung - weicht der Prozess des Übergangs von der Ausbildung in den Beruf heute ab vom allgemeinen Standard einer Übernahme durch den Ausbildungsbetrieb in eine Tätigkeit als Fachkraft? Destandardisierung ist jedoch nicht gleichzusetzen mit Prekarisierung. Dass ein Übergang nicht auf dem Standardweg der Übernahme im Ausbildungsbetrieb erfolgt, heißt noch nicht, dass er als prekär im Sinne von unsicher und unbeständig eingestuft werden muss. Abweichungen vom Standard eröffnen Spielräume in zwei Richtungen: für eine positive Entwicklung im Sinne einer beruflichen Karriere, aber auch in die andere Richtung einer Gefährdung des beruflichen Status

    Arbeit als kollegiales Handeln - Praktiken von Solidarität und Konkurrenz am Arbeitsplatz

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    Im vorliegenden Beitrag wird gezeigt, dass sich parallel und im Widerspruch zu konkurrenzbedingten Fragmentierungen im kooperativen Arbeitsprozess immer auch Gelegenheiten für wechselseitige zwischenmenschliche Bindungen und Verpflichtungen ergeben. Es werden Praktiken analysiert, mit denen Arbeitende ihre sozialen Beziehungen interaktiv in reziproken Austauschprozessen gestalten und zu Kollegialität im Sinne eines Füreinander-Einstehens formen. Diese Prozesse sind voraussetzungsvoll und werden ständig von gegenläufigen Prozessen der Ausgrenzung und gegenseitigen Instrumentalisierung durchkreuzt. Kollegialität beruht auf der Einsicht, dass die Realisierung eigener Ziele von der Realisierung der Ziele anderer abhängig ist, dass die eigene Handlungsfähigkeit in der Zusammenarbeit und im reziproken Austausch mit anderen erweitert werden kann. Kollegialität als eine Form von Solidarität entsteht in unmittelbaren Arbeitszusammenhängen weder aus einer gegebenen Gemeinschaft noch aus funktionalen Erfordernissen des Arbeitsprozesses. Kollegialität wird vielmehr in Interaktionen generiert und - wenn sie Bestand haben soll - immer wieder gegen Konkurrenz und konkurrentes Handeln durchgesetzt. Durch solidarisches Handeln gewinnen die Arbeitenden an Handlungsfähigkeit, deren Erweiterung auf überbetriebliche gesellschaftliche Verhältnisse weiterer Reflexion und kollektiver Aktion bedarf.In this article, it is shown that in parallel as well as in contradiction to competitive fragmentation in the cooperative work process there are always opportunities for mutual interpersonal ties and obligations. Practices are analyzed in which workers organize their social relations interactively in reciprocal exchange processes and collegiality, which in turn helps create a sense of a mutual support and willingness to "stand up for each other". However, these processes are full of prerequisites that are constantly thwarted by opposing processes of exclusion and mutual instrumentalization. Collegiality is based on the insight that the realization of one’s own goals depends on the realization of the goals of others, that one’s own ability to act can be extended in cooperation and in reciprocal exchange with others. Collegiality as a form of solidarity in direct work contexts arises neither from a given community nor from the functional requirements of the working process. Rather, collegiality is generated in interactions and - if it is to last - needs to be enforced against competition and competitive action. Through solidaristic action workers gain the ability to act. Its expansion, though, to an inter-company level will require further reflection and collective action

    Betriebsklima: Überlegungen zur Gestaltbarkeit eines unberechenbaren Phänomens

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    Der Beitrag erörtert die wichtigsten Merkmale des Phänomens Betriebsklima. Nach einer einführenden Begriffsbestimmung werden anschließend folgende Faktoren dargestellt, die das Betriebsklima entscheidend bestimmen: (1) Führung durch die Vorgesetzten, also Machtverhältnisse, (2) gegenseitiges Vertrauen sowie (3) Anerkennungs- und (4) Verständigungsverhältnisse. In einer Zusammenfassung merken die Autoren an, dass die Verbesserung des Betriebsklimas mehr als nur gute Stimmung durch Feste und Betriebsausflüge erfordert. Es müssen wirkliche Veränderungen in den Umgangsweisen, in betrieblichen Abläufen und Strukturen erfolgen. Die Schlussfolgerung lautet: Das Betriebsklima lässt sich nur im Dialog verbessern. Da Arbeit in soziale Zusammenhänge eingebettet ist, kann sie nur erfolgreich sein, wenn die zwischenmenschliche Ebene entsprechende Berücksichtigung findet. Auch unter dem Gesichtspunkt einer menschengerechten Arbeit spielt die Qualität der sozialen Beziehungen eine große Rolle. Ein gutes Betriebsklima und gute Arbeit bedingen sich gegenseitig. (ICG2

    fair statt prekär - Überlegungen zur Analyse und Gestaltung von Beschäftigungsverhältnissen in der Region

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    "Mit der Schriftenreihe „fair statt prekär“ greift die Kooperationsstelle ein zentrales Problem der gegenwärtigen Arbeitsgesellschaft auf: die zunehmende Verunsicherung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern durch Flexibilisierung und Deregulierung der Beschäftigungsverhältnisse. „Precarius“ meint im Lateinischen so viel wie „auf Widerruf gewährt, unsicher, unbeständig“. Prekarisierung lässt sich in diesem Sinne umschreiben als sukzessive Rücknahme von Schutzregelungen, die zur Sicherung vor den Risiken der Lohnabhängigkeit in jahrzehntelangen Auseinandersetzungen vereinbart und erstritten worden waren. Schon längst geht es nicht mehr nur um die Bildung einer prekären Peripherie, auch die „Stammbelegschaften“ sind von der Destabilisierung des Beschäftigungssystems betroffen – sei es durch direkte Deregulierung oder durch indirekt wirkende Einschüchterung. Was in der Wirtschaftspresse als „Freisetzung von Marktkräften“ gefeiert wird, empfinden die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schlicht als Zumutung und unfaire Behandlung. Proteste richten sich gerade auch dagegen, dass Unternehmen rücksichtslos ihren Vorteil auf Kosten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern suchen. Dass Beschäftigte trotz harter Arbeit kein ausreichendes Einkommen erzielen, wechselnden Auftragslagen der Unternehmen ausgeliefert sind, Diskriminierungen und willkürliche Behandlung erdulden müssen – dies ist nicht nur ein Armutszeugnis für eine reiche Gesellschaft, es widerspricht auch den ethischen Grundsätzen einer Demokratie. In der Broschürenreihe „fair statt prekär“ werden in loser Folge verschiedene Beiträge veröffentlicht, die das gemeinsame Ziel verfolgen, die Wirkungen der Prekarisierung auf Arbeitsbedingungen und Lebenslagen in der Region präziser herauszuarbeiten. Der Schwerpunkt liegt dabei weniger darauf, Abweichungen von einem eher abstrakten Maßstab „Normalarbeitsverhältnis“ festzustellen. Es geht vielmehr darum, Prozesse der Prekarisierung zu erfassen und Ansatzpunkte für Interventionen im Sinne einer fairen Beschäftigung herauszuarbeiten." [Autorenreferat

    Academia de Bellas Artes, en Berlín

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    La Academia de Bellas Artes de Berlín, fundada en 1696, ha ejercido en el transcurso de los siglos una gran influencia sobre la vida artística de la antigua capital alemana. Disuelta en el año 1933, fue creada de nuevo después de la guerra —hacia 1950— en la zona oriental, no pudiendo igualmente renacer en Berlín Oeste hasta 1954. Recientemente se ha construido el nuevo edificio, sede actual de la Academia. Su realización se ha llevado a cabo gracias a la gran ayuda prestada por Henry H. Reichhold, de Nueva York, un alemán nacionalizado norteamericano, que ha contribuido en gran parte al desarrollo cultural de su ciudad natal, Berlín

    Orientia tsutsugamushi is highly susceptible to the RNA polymerase switch region inhibitor corallopyronin a In Vitro and In Vivo

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    Scrub typhus is a potentially lethal infection caused by the obligate intracellular bacterium; Orientia tsutsugamushi; Reports on the emergence of doxycycline-resistant strains highlight the urgent need to develop novel antiinfectives against scrub typhus. Corallopyronin A (CorA) is a novel α-pyrone compound synthesized by the myxobacterium; Corallococcus coralloides; that was characterized as a noncompetitive inhibitor of the switch region of the bacterial RNA polymerase (RNAP). We investigated the antimicrobial action of CorA against the human-pathogenic Karp strain of; O. tsutsugamushi; in vitro; and; in vivo; The MIC of CorA against; O. tsutsugamushi; was remarkably low (0.0078 μg/ml), 16-fold lower than that against; Rickettsia typhi; In the lethal intraperitoneal; O. tsutsugamushi; mouse infection model, a minimum daily dose of 100 μg CorA protected 100% of infected mice. Two days of treatment were sufficient to confer protection. In contrast to BALB/c mice, SCID mice succumbed to the infection despite treatment with CorA or tetracycline, suggesting that antimicrobial treatment required synergistic action of the adaptive immune response. Similar to tetracycline, CorA did not prevent latent infection of; O. tsutsugamushi; in vivo; However, latency was not caused by acquisition of antimicrobial resistance, since; O. tsutsugamushi; reisolated from latently infected BALB/c mice remained fully susceptible to CorA. No mutations were found in the CorA-binding regions of the β and β' RNAP subunit genes; rpoB; and; rpoC; Inhibition of the RNAP switch region of; O. tsutsugamushi; by CorA is therefore a novel and highly potent target for antimicrobial therapy for scrub typhus
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